Gemeinsam gegen Einsamkeit: Dagmar Peinzger und Julia Scholz laden in den gerade entstehenden Garten hinterm Bürgerhaus ein, wo sich Selbsthilfegruppen an der frischen Luft in rosiger Umgebung treffen können.
Selbsthilfegruppen | |
Dagmar Peinzger, Julia Scholz | |
Telefon: | 01 62/5 29 34 58 |
Website: | www.selbsthilfe-nord.berlin |
Rosige Aussichten
Stand: April 2021
Selbst wenn das Frühjahr lässt noch etwas warten, geht es in Buch voran mit dem neuen Garten! Weitgehend unbemerkt von den Passanten entsteht hinter dem Bürgerhaus eine Oase für Selbsthilfegruppen zum sich Treffen und Wohlfühlen.
Ob man sich da dann weniger einsam fühlt? Mit diesem Problem beschäftigt sich die neueste Selbsthilfegruppe um Dagmar Peinzger und
Julia Scholz. Die überaus
jugendlich wirkende Ex-Reha-Pädagogin im Helios-Krankenhaus und ihre 31-jährige Kollegin bringen in dem expandierenden Stadtteil Menschen zusammen.
„Dabei ist oft die größte Schwelle, sich zu seinem Problem zu bekennen. Wenn man mit anderen zusammen Erfahrungen austauscht, ist das vielfach der entscheidende Schritt zur Lösung“, beschreiben sie.
Zusammen stark
Ihr Engagement dreht sich momentan um pflegende Angehörige, um von Schlaganfall Betroffene, um Angehörige psychisch Kranker, um Menschen mit Krebs, mit Depressionen und Ängsten oder um Personen, die an Alzheimer erkrankte Familienmitglieder betreuen. Bei anderen Gruppen geht es um die unterschiedlichsten Süchte.
„Die Initiative für eine Selbsthilfegruppe muss immer von außen kommen. Dann beginnen wir, Treffen zu organisieren“, erklärt Dagmar Peinzger. Offenbar sind es insbesondere die Älteren, die
zunehmend mit Problemen nicht fertig werden und sich darüber austauschen wollen.
Gemeinsam im Alter
„Die meisten sind zwischen 60 und 80 Jahre alt. Darunter sind etliche, die nach der Wende nicht mehr Fuß fassen konnten. Im Alter werden die Probleme dann umso drückender. Dies gilt insbesondere für die Einsamkeit, unter der viele leiden.“
Für die lebensfrohen „Mütter der Selbsthilfe“ in Berlin-Buch trifft dies weniger zu: „Ich habe mich nur als Teenie manchmal unverstanden gefühlt. Das war ein Pubertätsproblem“, gibt Julia Scholz Einblick.
Der neue Garten hinterm Bürgerhaus kann nach Absprache genutzt werden.
Dort, inmitten eines Blütenmeers, sieht manches Problem gleich viel rosiger aus!