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Einladung in ein besonderes Paradies: Dina Straat feiert in Karow runden Geburtstag

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Sängerin
Dina Straat
Telefon:01 51/20 75 06 42
Website:www.dina-straaat.de
Foto von Dina Straat, Sängerin, Berlin-KarowFoto von Dina Straat, Sängerin, Berlin-KarowFoto von Dina Straat, Sängerin, Berlin-KarowFoto von Dina Straat, Sängerin, Berlin-KarowFoto von Dina Straat, Sängerin, Berlin-KarowFoto von Dina Straat, Sängerin, Berlin-KarowFoto von Dina Straat, Sängerin, Berlin-KarowFoto von Dina Straat, Sängerin, Berlin-Karow

Ein Leben für die Bühne!

Stand: März 2020

Wer würde denken, dass man in der Staatsführung von Kuba ausgerechnet ein idyllisches Wohnquartier in Karow vor Augen hatte?

Ziel war hier das Haus einer attraktiven Sängerin, die mit einem breiten Repertoire aus Pop, Schlager und Chansons Furore machte. „Die Nachbarn staunten nicht schlecht, als in unserer ruhigen Straße damals abgedunkelte Limousinen vor meinem Haus hielten“, erinnert sich Dina Straat. Urheber war ein Bruder des kubanischen Staatschefs Fidel Castro.

Spaß mit Familie Castro
„Ich hatte Ramón Castro, den ältesten Bruder von Fidel Castro, 1978 bei einem Auftritt im Rahmen der Weltfestspiele in Havanna kennengelernt. Wir unterhielten uns in sehr lockerer Atmosphäre über Gott und die Welt. Als er 1979 zu einem Staatsbesuch nach Berlin kam, wurde ich dazu eingeladen. Allerdings ging es bei dem offiziellen Bankett sehr steif zu“, blickt die Sängerin zurück.
Sie kann dieses Jahr ihren runden 75. Geburtstag feiern, was man ihr allerdings niemals ansehen oder anmerken würde. Schließlich achtet die Sängerin, die Fernsehgeschichte schrieb, auf Stil: „Leider gibt es für Frauen in meinem Alter kaum High Heels. Sonst sähe die Welt viel attraktiver aus“, sinniert sie. Zum Glück hat sie für sich selbst welche auftreiben können!

Singende Krankenschwester
Dina Straat kann auf eine atemberaubende Karriere zurückblicken. Sie stammt aus der sächsischen Oberlausitz und wollte ursprünglich Kinderärztin werden. Deshalb lernte sie erstmal Krankenschwester. Sie konnte diese Ausbildung in der Rekordzeit von nur zwei statt drei Jahren abschließen. Dennoch reifte dabei ihr Wunsch, Sängerin zu werden. Ungewöhnlicherweise wurde sie auf Anhieb in Dresden auf der „Hochschule für Musik Carl Maria von Weber“ angenommen. „Daher habe ich eine fundierte Ausbildung, was mir immer wieder zugute kam“, lobt sie das damalige Studium. „Obwohl es verboten war, hatte ich parallel Auftritte!“

Von Amiga entdeckt
Zu ihrem Erstaunen wurde Amiga-Chefproduzent Wolfgang Kähne auf die junge überaus attraktive Studentin aufmerksam. Dadurch hatte sie mit „Auch im Winter gibt es Sonnenschein“ auf der LP „Schlager frei Haus“ 1969 ihre erste Plattenveröffentlichung. Im gleichen Jahr wurde sie Sängerin beim „Klaus-Lenz-Sextett“ Berlin, dann beim „Manfred-Ludwig-Septett“. Sie arbeitete dabei mit Stars wie Reinhard Lakomy oder Komponist Günther Fischer zusammen.

Hörsaal-Liebe
Entscheidend war aber eine heiße Hörsaal-Liebe. Der angehende Komponist Gerhard Zachar schrieb für sie ihren ersten Hit „Als du wiederkamst“, der 1970, ein Jahr vor dem erfolgreichen Abschluss ihres Studiums, erschien.
Damals war sie zusammen mit Zachar beim „Dresden-Sextett“, das sich 1973 in „Lift“ umbenannte. Zu diesem Zeitpunkt war die attraktive Sängerin bereits international unterwegs, da sie auf einem Festival in der Tschechei von Superstar Karel Gott entdeckt worden war.

Unterwegs mit Karel Gott
Dieser war als „Goldene Stimme aus Prag“ in Ost und West berühmt. Mit „Die Biene Maja“ errang er Weltruhm. „Er hatte keinerlei Starallüren, war ein hilfsbereiter höflicher Kollege, immer nett, im Gegensatz zu manchen anderen niemals anzüglich“, hat Dina Straat großen Respekt vor dem 2019 mit 80 Jahren verstorbenen Sänger. Mit ihm und anderen damaligen Schlagergrößen war sie Star auf Festivals in der CSSR, Polen, Rumänien, Jugoslawien und Bulgarien. „1976 konnten wir als erste Deutsche nach dem Krieg in der Sowjetunion in Wolgograd vor großem Publikum auftreten. Am beeindruckendsten war später das Konzert in der Mongolei im Rahmen eines Kulturtreffens, zu dem jedes Land nur zwei Künstler senden konnte. Während des Konzerts saßen alle steif auf ihren Plätzen. Wir bekamen große Zweifel an unserem Auftritt. Am Ende gab es frenetischen Applaus. In Sotschi wurden wir wie sonst Staatsgäste in einer offenen Limousine durchs Stadionrund gefahren.“ Zwischen diesen großen Festivals trat sie ganz bescheiden in der DDR auf. „Das war eine große Umstellung plötzlich vor wenigen Leuten bei Betriebsfesten oder in LPGs zu singen.“

Traum und Tragödie
Der Traum vom Haus in Berlin erfüllte sich für das Paar 1978, als sie das Häuschen in Karow fanden. Sie waren mittlerweile seit sechs Jahren verheiratet und hatten 1973 in Tochter Nadja Zachar süßen Nachwuchs bekommen. Tragischerweise verunglückte Gerhard Zachar mit seinem Sängerkollegen Henry Pacholski kaum dass sie nach Berlin gezogen waren bei einem Autounfall bei der Rückkehr von einer Tournee in Polen tödlich.
„In den wilden 1970-er Jahren habe ich mich musikalisch versucht und eine Familie gegründet. In den 1980-er Jahren habe ich mich künstlerisch gefestigt“, fasst Dina Straat heute zusammen. In der Experimental-Gruppe „Kleeblatt“ fand sie eine neue Heimat. Dort verliebte sie sich in Bandmitglied Erhard „Schmidtel“ Schmidt, der zu ihrem neuen Lebensgefährten wurde. Er betreibt im Eigenheim in Karow ein bei vielen aktuellen Stars beliebtes Tonstudio.

Geschmuggelte Technik
„Kleeblatt“ setzte Naturinstrumente ein und kombinierte dies mit elektronischen Klängen, die durch Keyboards und Musikcomputer erzeugt wurden. „Die hatten wir natürlich aus dem Westen eingeschmuggelt. Alle Musiker waren damals dahinter her, ihren Auftritt durch Instrumente zu verbessern, die es bei uns nicht gab. Oma konnte dies mitbringen.“
Ihr Konzept setzte sie mit zwei Musikern und einem Musikcomputer in ihrer Show „Dina Straat im Team“ fort.

Mit „Robby“ TV-Geschichte
Dina Straat hatte zu diesem Zeitpunkt schon viele Fernsehauftritte absolviert. „Mir ist es wichtig, immer live zu singen, was heute ja die absolute Ausnahme ist“, beteuert sie. Nun aber schrieb sie Fernsehgeschichte. Sie hatte ab 1987 ihr eigenes Kinderprogramm. „Star“ dabei war der singende und live sprechende Show-Roboter „Robby“. Dies war der erste Roboter, der im DDR-Fernsehen zu sehen war! Die Sendung entwickelte sich rapide. Aus einer halben Stunde wurden schließlich 60 Minuten. „Erst steuerten wir Robby an einer zehn Meter langen Strippe, dann von fern.“ Nach der Wende konnte sie das Publikum in ganz Deutschland begeistern.
Sie hatte eine eigene Show und ein Kinderprogramm, begann zunehmend Songtexte zu schreiben, von denen mehrere auf ihrer Maxi-CD „Eine Frau, die Liebe fühlt“ zu hören sind. „Das hätte ich viel früher machen sollen“, bilanziert sie. Zudem war sie zwei Jahre mit Frank Schöbel in dessen Show zu sehen.
2018 hat sie erst mal Abschied von der Bühne gefeiert: „Schlager verbindet man heute mit Jugend“, begründet sie dies.
Mal sehen, ob sie da zu ihrem Geburtstag am 10. Juli eine Ausnahme macht, schließlich wirkt sie mit fast 75 Jahren jung, fit und überaus anziehend!

Erstellt: 2020